Künstliche Intelligenz (KI) verändert aktuell ganze Branchen – von Marketing über Vertrieb bis hin zur Datenanalyse. Doch mit den Chancen kommen auch Fragen: Wie lässt sich KI rechtssicher einsetzen? Welche Pflichten bestehen beim Datenschutz oder Urheberrecht? Dieser Beitrag bietet dir eine allgemeine Orientierung, welche Themen du beim Einsatz von KI im Unternehmen im Blick behalten solltest – ohne rechtliche Beratung zu ersetzen.
Künstliche Intelligenz ist längst im Unternehmensalltag angekommen.
Laut dem Statistischen Bundesamt nutzte im Jahr 2024 jedes fünfte deutsche Unternehmen bereits KI-Technologien – vor allem größere Firmen mit mehr als 250 Beschäftigten. KI wird eingesetzt, um Daten zu analysieren, Texte zu generieren oder Prozesse zu automatisieren.
Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Transparenz, Datenschutz und Verantwortlichkeit.
Da die rechtliche Lage in vielen Bereichen noch in Bewegung ist, empfiehlt es sich, frühzeitig ein grundlegendes Verständnis aufzubauen – und bei konkreten Fragen rechtlichen Rat einzuholen.
1. Was versteht man unter Künstlicher Intelligenz?
Künstliche Intelligenz (KI) beschreibt Technologien, die Aufgaben ausführen, die bisher menschliches Denken oder Lernen erfordert haben. Dazu gehören u. a. Spracherkennung, Bilderkennung, Textverarbeitung oder datenbasierte Prognosen.
Unternehmen nutzen KI, um:
- Wiederkehrende Prozesse zu automatisieren,
- Daten schneller auszuwerten,
- Kundenerlebnisse zu personalisieren,
- oder Vertriebsentscheidungen zu unterstützen.
2. Gesetzliche Grundlagen von KI – Orientierung im neuen Rechtsrahmen
Die rechtliche Regulierung von KI befindet sich im Aufbau. Mit dem sogenannten EU-AI-Act hat die Europäische Union ein erstes Regelwerk geschaffen, das den Einsatz von KI nach Risikostufen bewertet.
Je nach Einsatzbereich können unterschiedliche Anforderungen gelten – etwa Transparenzpflichten oder Dokumentationspflichten. Für Unternehmen bedeutet das: Prüfe frühzeitig, welche KI-Anwendungen du nutzt und ob diese unter eine der höheren Risikokategorien fallen könnten.
Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine Rechtsberatung. Bei konkreten Fragen zur Anwendung des AI-Act oder zur rechtlichen Einordnung deines Unternehmens solltest du dich an eine Fachanwältin oder einen Fachanwalt wenden.
3. Datenschutz & KI – worauf du achten solltest
Sobald KI-Systeme personenbezogene Daten verarbeiten, spielt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) eine zentrale Rolle. Es ist wichtig, technische und organisatorische Maßnahmen zu treffen, um Daten sicher zu speichern und zu verarbeiten.
Zu den wichtigsten Punkten gehören:
- Rechtsgrundlage für jede Datenverarbeitung (z. B. Einwilligung oder berechtigtes Interesse),
- Transparente Information gegenüber Nutzern,
- Sichere Speicherung und Zugriffskontrollen.
Praxis-Tipp: Führe regelmäßig Datenschutz-Audits durch und prüfe, ob deine genutzten KI-Tools DSGVO-konform arbeiten.
Ziehe bei Unsicherheiten Datenschutzexpert:innen oder juristische Beratung hinzu.
4. KI & Urheberrecht – wenn Maschinen kreativ werden
Immer häufiger entstehen Texte, Bilder oder Videos mithilfe von KI.
Dabei stellt sich die Frage: Wer ist der Urheber, wenn eine KI Inhalte erstellt?
Aktuell gilt in Deutschland: Urheberrecht entsteht nur bei menschlicher Schöpfung – KI kann daher nicht selbst Urheberin sein.Allerdings bist du als Nutzer verantwortlich für den Umgang mit den generierten Inhalten, insbesondere wenn du sie veröffentlichst.
Kennzeichne KI-basierte Inhalte, wenn dies erforderlich ist, und prüfe, ob du fremde Trainingsdaten (z. B. Bilder oder Texte) verwenden darfst.
Wichtig: Auch hier gilt – diese Informationen dienen nur der allgemeinen Orientierung.
Bei komplexen Fällen oder Veröffentlichungen empfiehlt sich anwaltlicher Rat.
5. KI-Absicherung im Unternehmensalltag
Der Einsatz von KI birgt – je nach Branche – unterschiedliche Risiken:
- Agenturen: mögliche Fehler bei automatisierten Texten oder Grafiken,
- Online-Shops: ungenaue Preisangaben durch KI-Systeme,
- Vereine & KMU: unbeabsichtigte Datenverarbeitung.
Empfohlen ist eine klare interne KI-Richtlinie, die regelt:
- welche Tools verwendet werden dürfen,
- welche Daten verarbeitet werden dürfen,
- und wer im Unternehmen verantwortlich ist.
6. KI im Unternehmen effizient & verantwortungsvoll nutzen
Künstliche Intelligenz bietet große Chancen – aber nur, wenn sie mit Bedacht eingesetzt wird.
Schule dein Team im Umgang mit KI-Tools, lege Verantwortlichkeiten fest und achte auf transparente Kommunikation gegenüber Kund:innen und Partner:innen.
So schaffst du Vertrauen und zeigst, dass du Technologie und Verantwortung verbindest.
7. KI im Marketing – Effizienz trifft Verantwortung
KI kann Marketingprozesse revolutionieren: von der automatisierten Zielgruppenanalyse bis zur personalisierten E-Mail-Kampagne.
Dennoch gilt:
Je automatisierter ein Prozess ist, desto wichtiger ist Kontrolle und Transparenz.
Achte darauf, dass KI-Tools keine diskriminierenden Entscheidungen treffen oder ungewollte personenbezogene Daten verarbeiten.
Künstliche Intelligenz eröffnet Unternehmen enorme Möglichkeiten – doch der verantwortungsvolle Einsatz ist entscheidend. Verstehen, dokumentieren und prüfen sind die drei Grundprinzipien für sicheres Arbeiten mit KI.
Dieser Beitrag ersetzt keine juristische Beratung, sondern soll dir helfen, die wichtigsten Themen im Blick zu behalten. Für verbindliche Einschätzungen und Detailfragen ist eine rechtliche Beratung stets notwendig.
Andreas Januschkowetz
Gründer der Kollektiv Digitalagentur
Experte für digitale Strategien, KI-Integration & Online-Marketing
📩 Zum Blog | 🔗 LinkedIn | 💡 Zum AI-Driven Sales Playbook
 
 






